Knochenmarkmetastasen

Kurzbeschreibung:
Grundsätzlich kann jeder maligne Tumor ins Knochenmark metastasieren. Bei Karzinomen der Mamma, Lunge, Niere, Schilddrüse und Prostata kommt dies jedoch gehäuft vor. Die meisten Knochenmetastasen sind osteolytisch. Entsprechend finden sich radiologisch strahlendurchlässige Bereiche. Osteoblastische Metastasen stammen typischerweise von Karzinomen der Prostata oder der Mamma.

Klinisches Bild:
Knochenmetastasen können lokal zu Schmerzen führen. Pathologische Frakturen (Frakturen ohne adäquates Trauma) kommen bei osteolytischen Metastasen vor.

Hämatologie:
Bei fortgeschrittener Metastasierung ins Knochenmark kann es zu einer Knochenmarkinsuffizienz mit Panzytopenie kommen. Typisch ist das leukoerythroblastäre Blutbild mit Ausschwemmung von myeloischen Vorstufen und Normoblasten sowie eine Poikilozytose mit Tränenformen. Das Auftreten einer mikroangiopathischen Hämolyse, ähnlich der thrombotisch-thrombozytopenischen Purpura, wird unter anderem bei Knochenmarkmetastasen durch Magenkarzinome beobachtet.

Knochenmark:

Knochenmarkmetastasen manifestieren sich im Ausstrich typischerweise als epitheliale Zellverbände. Um diese zu erkennen, muss der Ausstrich in kleiner Vergrösserung durchgemustert werden. Die Zellen sind häufig grösser als hämatopoietische Zellen und unterscheiden sich von diesen meist deutlich aufgrund zytologischer Kriterien. Man spricht von sogenannten "knochenmarksfremden" Elementen.