HemoSurf - Hämatologische Labortechnik Manuelle und maschinelle Zellzählung |
Bei der Thrombozytenzählung werden 50 µl EDTA-Blut (mit Kolbenhubpipette aufziehen) in 950 µl Verdünnungslösung (mit Kolbenhubpipette aufziehen) gemischt. Dies entspricht einer Verdünnung von 1:20. Damit die Erythrozyten vollständig lysiert werden, muss das Gemisch rund 5 Minuten stehen gelassen werden. Danach wird die Suspension nochmals gut gemischt und in die Zählkammer gefüllt. Diese wird für 20-30 Minuten in einer feuchten Kammer belassen, damit die Thrombozyten sedimentieren können, ohne dass die Kammer austrocknet. Wie bei der Erythrozytenzählung werden 80 kleine Quadrate ausgezählt.
Die Berechnung der Thrombozytenzahl geschieht nach folgender Formel unter Verwendung folgender Grössen:
Anzahl gezählter Thrombozyten(I) x Verdünnung(II) Anzahl ausgezählter Quadrate(III) x Volumen über Quadrat(IV) |
= | Thrombozyten
µl |
= | Thrombozyten x 106(V)
L |
---|
Beispiel mit 230 gezählten Thrombozyten:
230 Tc x 20 80 x 0.00025 µl |
= | 4'600 Tc 0.02 µl |
= | 230'000
µl |
= | 230'000 Tc x 106
L |
= | 230 x 109 Tc/L |
---|
Minimale Anzahl zu zählender Thrombozyten = 100
Bei den Thrombozyten wird ebenfalls ein Variationskoeffizient von ±10% akzeptiert. Hierzu müssen mindestens 100 Thrombozyten gezählt werden. Bei tiefen Thrombozytenzahlen muss darum die Anzahl ausgezählter Quadrate erhöht oder die Verdünnung (z.B. 1:10) vermindert werden, um die Genauigkeit wieder in den akzeptablen Bereich zu bringen. Man kann auch eine zweite Kammer auszählen.
Die manuelle Thrombozytenzählung wird nur noch in wenigen Labors in Spezialsituationen durchgeführt, wenn die automatischen Methoden versagen!