Im Blut eines Gesunden finden sich zwei Typen von normalen Lymphozyten: Die sogenannten Standardlymphozyten und die LGL-Zellen.
Standardlymphozyten
Aussehen:
Der Standardlymphozyt ist eine kleine Zelle mit einem Durchmesser von maximal dem 1.5-fachen eines Erythrozyten. Der basophile Zytoplasmasaum ist schmal; der Kern rund mit kondensiertem, scholligem Chromatin.
Referenzbereich:
Die normalen Lymphozytenzahlen liegen zwischen 1.0 und 3.5 x 109/L. Somit sind sie nach den neutrophilen Granulozyten die zweithäufigsten Leukozyten im Blutausstrich. Ist die Lymphozytenzahl erniedrigt, spricht man von Lymphopenie, ist sie vermehrt, von Lymphozytose. Morphologisch lassen sich B- und T-Lymphozyten nicht unterscheiden.
Funktion:
Die Lymphozyten sind an der zellulären und humoralen Infektabwehr beteiligt.
Klinische Bedeutung:
Eine Lymphozytose kann primär im Rahmen von reifzelligen lymphatischen Neoplasien oder sekundär, d.h. reaktiv im Rahmen von Infektionen (z.B. Mononukleose und andere virale Infekte), Stress (z.B. Myokardinfarkt) oder chronischen entzündlichen Erkrankungen auftreten.
Eine Lymphopenie kann bei Infektionen (z.B. HIV, Tuberkulose), Strahlentherapie und Systemerkrankungen sowie unter immunsuppressiver Therapie vorkommen.
Grosse granuläre Lymphozyten (LGL-Zellen)
Die LGL-Zelle (large granular lymphocyte) ist mittelgross mit ovalem, dichtem Kern und mittelbreitem, exzentrischem, hellbasophilem, Zytoplasma mit deutlichen, groben Azurgranula. Sie machen 5-10 % der Lymphozyten aus. Sie entsprechen entweder einer Subpopulation von T-Zellen oder natürlichen Killerzellen (NK-Zellen).