Kurzbeschreibung:
Bei dieser meist nur leichtgradigen Leukozytose handelt es sich um ein Umverteilungsphänomen ohne vermehrte Leukozytenproduktion im Knochenmark. Verschiedene unter dem Begriff Stress zusammengefasste Faktoren wie Schmerz, Angst, epileptische Anfälle, Nikotinabusus oder Therapien mit Glucokortikosteroiden und Adrenalin führen zu eine Mobilisierung von neutrophilen Granulozyten aus dem marginalen Pools. Hierbei handelt es sich um Neutrophile, die dem Endothel der Venolen im grossen Kreislauf anhaften.
Klinisches Bild:
Abgesehen vom auslösenden Stressfaktor besteht kein pathologischer Zustand. Das Phänomen ist häufig und sollte nicht Anlass zu weitergehenden Abklärungen geben. Bei Ausbleiben des auslösenden Momentes verschwindet die Stressleukozytose meist sofort.
Hämatologie:
Die Leukozytose ist nur gering und basiert auf einer Neutrozytose. Eine Linksverschiebung oder toxischen Zeichen fehlen. Die neutrophilen Granulozyten können zum Teil hypersegmentiert sein.