Definition:
Unter Erythropoiese versteht man die Bildung von roten Blutzellen im Knochenmark. Alle Reifestadien besitzen einen runden Kern und ein nicht-granuliertes Zytoplasma. Im Verlauf der Differenzierung wird der Kern pyknotisch (dichter und kleiner) und wird zuletzt ausgestossen (Übergang Normoblast zu Retikulozyt). Parallel dazu wechselt das initial basophile Zytoplasma über polychromatisch zu oxyphil. Im Knochenmarkausstrich beträgt das Verhältnis von myelopoietischen zu erythropoietischen Zellen 3-4 : 1, in der Knochenmarkbiopsie 1 : 1. Die tägliche Produktion beträgt bei einer 70 kg schweren Person rund 250-300 x 109 Erythrozyten oder 3-4 x 109/kg. Diese Leistung kann aber bei Bedarf bis um das 10-fache gesteigert werden.
Stufen:
Die Entwicklungsstufen bis und mit polychromatischem Normoblast entsprechen dem mitotischen Pool der Erythropoiese, die nachfolgenden Stufen dem postmitotischen Pool.
(Die Nomenklar der Erythropoiese wird unterschiedlich gehandhabt: Zum Teil spricht man bis zur polychromatischen Vorstufe von Erythroblasten und bezeichnet nur die oxyphile Zelle als Normoblast.)