Qualitätsmanagement
Das Qualitätsmanagement der Insel Gruppe koordiniert und steuert in Zusammenarbeit mit den dezentralen Qualitätsmanagementbeauftragten alle Aktivitäten des Qualitäts- und klinischen Risikomanagements mit dem Ziel, nachhaltig die sichere und qualitativ hochwertige Behandlung von Patientinnen und Patienten zu gewährleisten.
Die Patientensicherheit ist das Fundament der Qualitätssicherung im Spital und umfasst alle Aktivitäten rund um eine fehler- und schadensfreie Behandlung von Patientinnen und Patienten.
Die Insel Gruppe setzt im Rahmen des klinischen Risikomanagements zusammen mit den Kliniken und Instituten international anerkannte Methoden und Standards um, wie z.B. eine internationale Kooperation zur weltweiten Implementierung von Massnahmen zur Verbesserung der Patientensicherheit. Fokussiert wird hier beispielsweise auf die Vermeidung von Eingriffsverwechslungen. Ein Critical Incident Reporting System (kurz CIRS) gibt die Möglichkeit zur anonymisierten Meldung von kritischen Beinahe- Ereignissen, unterstützt das «Lernen aus Beinahe-Fehlern» und dient damit der Fehlerprävention. Die Teilnahme an der «Initiative Qualitätsmedizin» (kurz IQM) fördert eine positive Fehlerkultur und bringt die möglichen Verbesserungspotenziale im Behandlungsprozess hervor. IQM bietet eine Plattform zum Austausch und Lernen für Chefärztinnen und Chefärzte, leitende Personen in der Pflege und im Qualitäts/-Risikomanagement.
IQM Qualitätsergebnisse Inselspital, Universitätsspital Bern
Die Patientensicherheit der Insel Gruppe orientiert sich an den Empfehlungen der «Stiftung Patientensicherheit Schweiz».
H+-Qualitätsbericht
Die Insel Gruppe publiziert jährlich den H+-Qualitätsbericht – Highlights aus den Qualitätsbestrebungen im Berichtsjahr 2023:
Patient Reported Experience Measures (PREM)
Die Einführung der Patient Reported Experience Measures (PREM) im stationären Bereich fördert die Patientenorientierung und die kontinuierliche Verbesserung der Dienstleistungen. Hierzu sammelt die Insel Gruppe mit einem standardisierten Picker-Fragebogen die Feedbacks der Patientinnen und Patienten, welche den Klinikverantwortlichen in einem Dashboard zur Verfügung stehen. Zudem finden quartalswiese Besprechungen der Ergebnisse mit den Qualitätsverantwortlichen der Medizinbereiche statt, um gezielte Verbesserungen zu initiieren.
Medikationssicherheit
Ein Grossteil der CIRS-Meldungen betreffen die Medikation. Im neuen Hauptgebäude des Inselspitals erhöhen deshalb auch strukturelle Massnahmen die Sicherheit im Umgang mit Medikamenten. So ist der Zugang zu Abteilungsapotheken badgegesteuert gesichert und die Medikationsrichtplätze sind so abgeschirmt, dass Mitarbeitende die Medikamente ohne visuelle oder akustische Störungen vorbereiten können.
Zertifizierungen
Erfolgreiche Re-Zertifizierungen im Jahr 2023 umfassen die DKG und das Cardiac Arrest Center (German Resuscitation Council). Das Inselspital ist das erste und einzige Center in der Schweiz, das diese Zertifizierung erhalten hat.
Qualitätsmessungen
Die Insel Gruppe nutzt Ergebnisse aus ANQ-Messungen und internen Qualitätsmessungen zur kontinuierlichen Verbesserung. Obwohl spital- und klinikspezifische Ergebnisse nur bedingt aussagekräftig sind, wird bei Abweichungen umgehend reagiert. Bei Bedarf werden gemeinsam mit Fachexpertinnen und Fachexperten geeignete Verbesserungsmassnahmen entwickelt und implementiert (ANQ-Messergebnisse).
Nationale Erhebung der postoperativen Wundinfekte
Das Inselspital liegt bei 9 von 11 beobachteten Eingriffen im durchschnittlichen oder unterdurchschnittlichen Bereich bei postoperativen Wundinfekten. Bei überdurchschnittlichen Infektionsraten werden umgehend Massnahmen ergriffen, um die Prozesse zu verbessern.
Nationale bereichsspezifische Messungen in der Rehabilitation
Patientinnen und Patienten der Neurorehabilitation am Inselspital zeigen signifikant bessere Ergebnisse als solche an anderen Einrichtungen.
Das gesamte betriebliche Angebot der Insel Gruppe findet sich ab S. 59 im Bericht, wobei dies zwischen dem Inselspital, das hochspezialisiert Chirurgie anbietet, und den Landspitälern, welche die Grundversorgung sicherstellen, variiert.
Initiativen und Angebote im Qualitätsmanagement & Patientensicherheit
Die Insel Gruppe hat eine Vielzahl globaler Richtlinien, Initiativen und Vorgaben und lässt Bereichen und Abteilungen gleichzeitig auch die Freiheit, eigenständig spezifische Massnahmen umzusetzen, wenn diese in Framework passen:
- Erfüllung der nationalen Vorgaben des ANQ (Nationaler Verein für Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken)
- Qualitätstransparenz in der Patientenversorgung, z.B. durch die Teilnahme an der Initiative Qualitätsmedizin
- Managementsystemzertifizierungen auf Basis international anerkannter Qualitätsstandards
- Durchführung von internen und externen Audits
- Kontinuierliche Patientenbefragung (PREM, Patient Reported Experience Measures)
- Analyse von Qualitätsdaten und Ableitung von Verbesserungsmassnahmen
- Sicherstellen der «guten klinischen Praxis» (Good Clinical Practice, GCP), sowie geltenden regulativen Vorgaben (z.B. Anforderungen der Swissmedic)
- Jährliche Qualitätsberichterstattung
- Beratung und Durchführung von Projekten zur kontinuierlichen Verbesserung
- Führen eines Critical Incident Reporting System (Berichtssystem über kritische Beinahe- Vorkommnisse) und Ableitung von wirksamen Massnahmen
- Führen einer Sicherheitscheckliste der Weltgesundheitsorganisation WHO im Operationsaal und vor Interventionen
- Patientenarmbänder zur Sicherstellung der Identität (z.B. vor Abgabe von Medikamenten oder Blutprodukten)
- Führen von Morbiditäts-, und Mortalitätskonferenzen
- Bedside Scanning zur Vermeidung von Blutproduktverwechselungen
- Teilnahme am CIRRNET (Critical Incident Reporting and Reacting Networking Group)