Peroxidasefärbung (POX)
Kurzbeschreibung:
Peroxidasen kommen überall im Körper vor, die Myeloperoxidase jedoch nur in den Primärgranula der myeloischen Zellen. Sie lässt sich von den Promyelozyten bis zu den Granulozyten nachweisen; in weniger starker Ausprägung auch in Monozyten. Lymphatische Zellen sind strikte POX-negativ.
Beurteilung:

POX-positive Zellen zeigen eine rötlich-braune Granulation. Mit Ausnahme der Myeloblasten zeigen alle Stadien der myeloischen Zellreihe eine positive Reaktion. Je reifer die Zellen werden, um so schwächer wird die Färbung. Auerstäbchen ergeben eine starke Reaktion.
Bedeutung:
- Nachweis der myeloischen Linienzugehörigkeit einer akuten Leukämie.
Achtung: Eine negative Reaktion ist zwar typisch für eine akute lymphoblastische Leukämie, schliessen eine Peroxidase-negative akute myeloische Leukämien aber nicht aus.
- Einteilung der akuten myeloischen Leukämien gemäss der FAB-Klassifikation. Die Peroxidasefärbung ist die wichtigste zytochemische Untersuchung für die morphologische Klassierung der akuten myeloischen Leukämien.
- Der Nachweis eines Peroxidaseschwundes (Fehlen oder abgeschwächte Expression von Peroxidase in normalerweise POX-positiven myeloischen Zellen) ist im Sinne eines Dysplasiezeichens ein wichtiger Faktor zur Diagnose eines myelodysplastischen Syndroms.