WHO-Klassifikation der hämatopoietischen und lymphatischen Neoplasien (WHO 2008)

Die WHO-Klassifikation der malignen hämatologischen Neoplasien wurde im Jahr 2001 eingeführt. Die aktuelle Version stammt aus dem Jahr 2008. Eine neue Version wird für Ende 2015/2016 erwartet.

Während die FAB-Klassifikation ausschliesslich auf der Morphologie basierte, berücksichtigt die WHO-Klassifikation auch immunologische, zytogenetische, molekulargenetische und klinische Kriterien, mit der Absicht, möglichst biologische Entitäten zu definieren, die sich bezüglich natürlichem Krankheitsverlauf, Prognose oder Therapieansprechen voneinander unterscheiden. Gemäss der betroffenen Zelllinie unterscheidet die WHO-Klassifikation als wichtigste Klassen die myeloischen Neoplasien, Leukämien unklarer Linienzugehörigkeit, lymphatische Vorläuferzell-Neoplasien, reife B-Zell-Neoplasien, reife T-Zell-Neoplasie, Hodgkin-Lymphome, Immunodeficienz-assoziierte lymphoproliferative Krankheiten und histiozytäre Neoplasien.

Myeloproliferative Neoplasien (MPN)

Myeloische und lymphatische Neoplasien mit Eosinophilie und abnormem PDGFRA, PDGFRB oder FGFR1

Myelodysplastisch/myeloproliferative Neoplasien (MDS/MPN)

Myelodysplastische Syndrome (MDS)

Akute myeloische Leukämien (AML)

Akute Leukämien unklarer Linienzugehörigkeit

Lymphatische Vorläuferzell-Leukämien

Reifzellige B-Zell-Neoplasien

Reifzellige T- und NK-Zell-Neoplasien

Hodgkin Lymphome

Immunodefizienz-assoziierte lymphoproliferative Neoplasien

Histiozytäre und dendritischzellige Neoplasien