Thrombozytopenie

Definition
Eine Thrombozytopenie liegt vor, wenn die Thrombozytenzahl unter 130 x 109/L absinkt. Bevor die Diagnose einer Thrombozytopenie definitiv gestellt werden kann, muss immer eine EDTA-Pseudo-Thrombozytopenie ausgeschlossen werden.

Klinik:
Sofern keine zusätzliche Thrombozytenfunktionsstörung vorliegt, führt eine Thrombozytopenie in der Regel erst bei Werten unter 20 x 109/L zu spontanen Blutungen. Typisch sind Haut- und Schleimhautblutungen in Form von Petechien und Ekchymosen.

Vorkommen:
Thrombozytopenien lassen sich ätiologisch in vier Gruppen unterteilen:

Verminderte Produktion
  1. Generalisierte Knochenmarkinsuffizienz:
  2. Selektive megakaryozytäre Hypoplasie
    • Medikamente, Alkohol, Chemikalien
    • Strahlenexposition
    • Virusinfekte
  3. Angeboren
Verkürzte Überlebenszeit
  1. Immunologisch
    • Autoantikörper (ITP, CLL, Kollagenosen wie Lupus erythematodes, HIV)
    • Alloantikörper (Nach Transfusionen, neonatal)
  2. Medikamentös
    • Immunologisch oder durch Plättchenaggregation
  3. Bei disseminierter intravasaler Gerinnung
  4. Mikroangiopathische hämolytische Anämien
    • TTP, hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS)
Sequestration

Bei Splenomegalie verschiedener Ursache, z.B. bei portaler Hypertension

Verdünnung

Nach massiven Bluttransfusionen